DIE ORGANISATION EINES SHOOTINGS II - Das Schreiben eines Konzepts

Besser spät, als nie.

Als ich im August 2019 meine Website um einen Blog erweiterte, nahm ich mir vor, jede Woche einen Beitrag zu veröffentlichen, ohne vorher zu wissen, dass ich mich damit maßlos übernahm. So kam Anfang September der erste Post zu einer Reihe mit drei Teilen, die ich bis jetzt nicht fortgeführt habe. Auf Grund unserer Corona-Situation habe ich momentan allerdings genügend Zeit, um mich ein paar Posts zu widmen. Teil 1 über die Suche nach Bildmaterial und Inspiration findest du hier.

Ich hoffe, die, die diesen Beitrag gerade lesen, haben Spaß dabei und können eventuell 1-2 Tipps aus meiner Routine mitnehmen.


Im Teil 1 der Reihe schrieb ich, ich würde die komplette Reihe und wie ich ein Shooting organisiere anhand des einen Shootings erläutern. Hier habe ich mich nun dagegen entschieden und möchte für diesen Teil des Schreibens eines Konzeptes mein Editorial “Oh, Rosie!” als Beispiel zur Hilfe nehmen.


Stehen geblieben bin ich bei Teil 1 mit der Suche des geeigneten Bildmaterials auf Pinterest.

Dieses sah für mein Editorial so aus:

Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr auf mein Pinterest und könnt euch dort auch das gesamte Board sowie alle anderen Boards von vergangenen Shootings anschauen.

Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr auf mein Pinterest und könnt euch dort auch das gesamte Board sowie alle anderen Boards von vergangenen Shootings anschauen.



Diese Bilder nehme ich mir nun und versuche sie in verschiedene Looks aufzuteilen. Meist plane ich für ein Shooting 5-6 Looks, die ich umsetzen möchte und suche mir dementsprechend für jeden Look ein paar Bilder mit verschiedenen Bildausschnitten aus, die ich umsetzen möchte.

Bsp:

Ich habe jetzt hier zwar drei mal einen relativ ähnlichen Bildausschnitt gewählt, allerdings gezielt verschiedenes Posing gesucht, um dem Model beim Shoot schon eine ungefähre Vorstellung geben zu können.

Ich habe jetzt hier zwar drei mal einen relativ ähnlichen Bildausschnitt gewählt, allerdings gezielt verschiedenes Posing gesucht, um dem Model beim Shoot schon eine ungefähre Vorstellung geben zu können.

Hier habe ich beispielsweise auch einen (sitzenden) Full-Body-Shot als Bildausschnitt für Look 2 gewählt.

Hier habe ich beispielsweise auch einen (sitzenden) Full-Body-Shot als Bildausschnitt für Look 2 gewählt.


Nachdem ich diese Untergliederungen nach Looks gemacht habe, kann man auch direkt schon sehen/ bzw. entscheiden, ob man auch in eine ähnliche Richtung, was das Makeup betrifft, gehen möchte und wie man sein Shooting stylen möchte. Das ist ungemein wichtig, denn wenn das Moodboard/Konzept schon vollständig an den MuA oder Stylisten geht, können diese sich direkt eine genaue Vorstellung machen.

Ich habe also zu jedem Look einzeln aufgeschrieben, was für Makeup ich gerne hätte und was die Besonderheit oder das Styling jedes Looks werden soll. Im Endeffekt habe ich nachdem ich alle Looks zusammengestellt habe erst bemerkt, wie wunderbar Federn zu dem gesamten Shooting passen würden und dass ich gerne, passend zum Frühling, ein Shooting mit viel Leichtigkeit umsetzen möchte.


Das Styling

Für alle, die sich nicht zu jedem Shooting einen Stylistin dazu holen möchten, oder können- so wie ich, will ich noch kurz erläutern, wie ich den Vorgang des selbst stylen angehe.

  • Pro Look schaue ich mir in meinem Konzept an, was die Models auf den Moods tragen und in wiefern mir das gefällt.

  • Anschließend überlege ich mir, woher ich meine Kleidung beziehen möchte und was davon ich im Endeffekt eventuell noch behalten kann.

  • Für dieses Shooting hatte mir die neue Kollektion von Mango zugesagt und ein paar Dinge habe ich bei ASOS besorgt.

  • Natürlich kann man, wenn man selbst das Styling übernimmt, keine Designerteile leihen, oder sich bei Showrooms Dinge ausleihen, allerdings reicht es mir für meine freien Projekte meist aus, Teile zu haben, die nicht unbedingt Namensfaft sind.

  • Im Online Shop gebe ich zum Teil Stichwörter als Suche ein, oder schaue direkt unter den Kategorien (wie bspw. “Blusen”) nach den Teilen, die in mein Shooting passen könnten, speichere sie mit einem Herz ab und wenn ich alle/viele Teile gefunden habe, füge ich sie in mein Konzept ein und bestelle sie.

  • Ich bestelle meine Teile meist eine Woche vor dem Shooting und schicke die Teile, die ich nicht behalte, 1-2 Tage nach dem Shoot wieder zurück.


Zusammenfassend:

  • Für mich ist es in einem Konzept wichtig, dass ein Mood erkennbar ist, welches die Richtung vorgibt, in die das Shooting gehen soll.

  • Es sollten die Looks sowohl für den MuA, als auch für den Stylistin klar definiert werden,

  • sowie ein paar Bildausschnitte und verschiedene Posing bereitgestellt sein für das Model und auch für einen selbst, um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Für mich ist das Konzept nach der Inspiration und der Idee der allererste Schritt! Erst nach diesem Schritt schreibe ich mit eben diesem Konzept Agenturen und MuAs an, ob sie für dieses Shooting gerne mit mir zusammenarbeiten möchten. Wie das für mich funktioniert habe ich in einem vorherigen Blogpost genauer beschrieben und findest du hier.


Hier nun noch die Ergebnisse, die dieses Konzept geliefert haben, für die, die es interessiert:

Das wunderbare Team:

Model: Bianca De La Luna

MuA & Hair: Petty La Rosa

Aus Look 1 wurde bei unserem Shoot leider nichts und die Bilder haben dem gesamten Team und mir nicht zugesagt. Dafür haben wir bei Look 3 zwei so unterschiedliche Bildausschnitte rausbekommen, dass wir von diesem Look einfach 2 Bilder fürs Portfolio nehmen konnten.

Ansonsten kann man natürlich viele Parallelen zwischen Moods und entstandenen Bildern sehen, jedoch finde ich, dass jedes Teammitglied dazu beiträgt, etwas individuelles und eigenes zu schaffen und ich finde, dass ist uns auch bei diesem Shoot sehr gut gelungen!

In Part III werde ich dann auf die Organisation des Shootingtages an sich eingehen und freue mich, wenn Du beim lesen Spaß hattest und dich auf den nächsten Teil freust.
























Janina Grieß