DIE ORGANISATION EINES SHOOTINGS III - Ablauf Shooting am Set
Im letzten Teil meiner kleinen Organisations-Reihe, möchte ich über den Ablauf eines Shootings bei mir am Set schreiben. Hierzu nehme ich mir als Beispiel ein Editorial, das ich im Januar mit der lieben Una von Most Wanted und Petty La Rosa als MuA geshootet habe.
Dauer des Shootings
Wenn im Studio geshootet wird, ist es natürlich “unwichtig”, zu welcher Tageszeit man sich trifft, da künstliches Licht zu jeder Tageszeit zugänglich ist. Aus diesem Grund fange ich meine Shoots gerne morgens gegen ca. 10:00 Uhr an.
Da ich keiner der Fotografen bin, die an einem Look bis zu dreißig Minuten fotografieren, sondern meist nur 10 Minuten benötige, um den EINEN Shot zu bekommen, den alle im Team auch im Endeffekt im Portfolio möchten, kann man leicht berechnen, wie lange der Shooting-Tag dauert.
Bei sechs Looks à 25 Minuten Make-Up, 15 Minuten Haare, 10 Minuten Styling und 10 Minuten Shoot, macht das sechs Stunden und demnach wäre man um 16:00 Uhr auch schon wieder durch. Das klappt übrigens auch fast immer :)
Vorbereitung
Wenn mein Shooting um 10:00 Uhr beginnt, finde ich mich meist um 9:45 Uhr in meinem kleinen Studio ein und mache schon einmal Musik und richte alles so hin, damit sich Model und MuA ausbreiten können. Sobald alle eingetroffen sind, fange ich an, meinen Hintergrund und die Blitze aufzubauen und so zu positionieren, wie ich mein Licht Setup für den Tag möchte. Diesen Schritt habe ich für jedes einzelne Mal extra, da ich kein festes Studio habe, sondern entweder zu Hause, oder in den Praxisräumlichkeiten meiner Mutter sohlte. Der Aufbau klappt prima in der Zeit, in der der MuA seinen ersten Look schminkt, der auf Grund der Base ja sowieso etwas länger dauert, als die darauf aufbauenden Looks später.
Sobald ich meinen Hintergrund & Blitz(e) soweit bereit habe, bereite ich meinen Laptop vor und verbinde meine Kamera via Tethering Kabel mit meinem Laptop.
Während des Shoots / Thethering
Wie viele andere Fotografen auch, nutze ich im Studio die Möglichkeit meine Bilder über ein Tethering Kabel direkt auf mein MacBook zu übertragen um die Bilder in Echtzeit zur Verfügung und Ansicht bereit zu haben. Das Model kann so schon während des fotografieren des Looks sehen, wie die Bilder aussehen und lästiges “auf der Kamera zeigen, was gerade nicht passt” ist nicht nötig.
Wenn ich einen Look fotografiere, habe ich meist schon vorher Vorstellungen, wie ich die Umsetzung gerne hätte und gebe demnach Anweisungen und halte Rücksprache mit Model/ MuA.
Mir persönlich fällt es schwierig, während des shootens auf Kleinigkeiten, wie Härchen, die falsch liegen, o.ä. zu achten und bitte daher immer schon vorher meinen MuA, bitte für mich darauf zu achten und mir bescheid zu geben, falls irgendetwas nicht sitzen sollte.
Zwischen den Looks
Sobald wir alle das Gefühl haben, es könnte schon das passende Foto dabei sein, versammeln wir uns um meinen Laptop und schauen kurz alle geschossenen Bilder durch. Wenn uns die Fotos gefallen und wir uns sicher sind, dass mindestens ein sehr gutes Bild dabei ist, bekommt das Model den zweiten Look geschminkt und ich suche in der Zeit schon “endgültig” nach dem Foto, das für den Look genommen wird.
Das erspart mir unglaublich viel Arbeit im Nachhinein, denn statt rumzusitzen und zu warten, bis das Makeup fertig ist, nutze ich die Zeit und mache meine Auswahl. Je nachdem nehme ich manchmal sogar schon farbliche Anpassungen in Lightroom vor.
Sobald alle Looks im Kasten sind, freuen wir uns und machen Feierabend! :) Ich baue meine Hintergründe & restliches Equipment ab und zeige allen die Ergebnisse des Tages, verspreche mich mit der Bearbeitung zu beeilen und wir verabschieden uns.
Ich hoffe, diese drei Parts, in denen ich euch erkläre, wie die Organisation eines Shoots von vorne bis hinten aussieht, hat euch gefallen und weitergeholfen! Bei Kommentaren, oder Kritik, meldet euch super gerne!
Den ersten Teil der Reihe zur Inspirationssuche findest Du hier.
Den zweiten Teil der Reihe zur Konzepterstellung findest Du hier.