Ich möchte gerne meine Sichtweise zu TFP-Shootings, bzw. Testshootings mit euch teilen und euch zeigen, was mein Erfolgsrezept ist, um meine Models zu erreichen. Ich teile unten mit euch, wie ich eine Nachricht verfasse, mit der ich fast zu 100% Erfolg habe.
Was ist ein TFP-Shooting / Testshooting?
TFP in diesem Sinne ist eine Abkürzung, die schon länger im Gebrauch ist und bedeutet so viel wie Time For Print. Das bedeutet, dass von mehreren Kreativen eine Leistung erbracht wird, um am Ende mit Ausdrucken der entstandenen Fotografien entlohnt zu werden. Heute findet eher der Begriff Testshooting, Testshoot, oder sogar einfach nur Test, gebrauch.
Wer ist für dich der richtige Fotograf/ das richtige Model für ein Testshooting?
Zu allererst ist es wichtig, zu erkennen und zu wissen, auf welchem Level seiner Karriere man sich befindet. Hierfür kann man sich ganz einfach einmal sein eigenes Portfolio aus der Ferne betrachten und versuchen aus der Sicht der „anderen Seite“ zu analysieren, wie hochwertig das eigene Material denn schon ist.
Man muss vieles in dieser Branche wie eine Leiter betrachten. So auch die Zusammenarbeit mit anderen Kreativen. Man muss ein Testshooting so sehen: Alle arbeiten und investieren ihre Zeit für ihr eigenes Wachstum und ihre eigene Verbesserung. Daraus sollen Bilder entstehen, die MINDESTENS auf dem Level sind, auf dem derjenige sich schon befindet. Es ist kontraproduktiv ein Test mit Models/Fotografen zu planen, die in ihrer Arbeit noch nicht genau so sicher sind, wie man selbst.
Ich selbst habe, als ich angefangen habe zu fotografieren, eine Freundin fotografiert, die noch nie gemodelt hat. Als ich diese Bilder hatte, schaute ich auf Instagram nach weiteren Mädchen, die ein schönes Gesicht hatten und eventuell auch schon mal ein Testshooting mit einem anderen Fotografen hatten. Als ich auch hier ein paar weitere Bilder für mein Portfolio hatte, sprach ich erstmals Hobbymodels auf Instagram an, da diese mir halfen, bei jedem Shooting besser zu verstehen, wie ein Shooting abzulaufen hat, mich selbst mit dem Posing auseinander zu setzen und meine Bilder in Sachen Lichtsetzung, Bearbeitung usw. zu verbessern.
Irgendwann fühlte ich mich bereit, auch Agenturen anzuschreiben, oder Models, die in Agenturen vertreten sind.
Das war ungefähr zu diesem Zeitpunkt meiner “Bilder-Evolution”:
Seit diesem Zeitpunkt arbeite ich häufig mit Agenturen zusammen, schreibe aber auch oft selbst Models an, wenn ich diese auf Instagram finde.
Wie schreibe ich eine erfolgreiche Anfrage?
“All diese Anfragen/ Tipps & Tricks gelten genauso auch für Make-up Artists. Hier gilt es, genau das selbe zu beachten.”
An ein Model/ Fotograf direkt:
Wenn man an ein Model, oder Fotografen direkt (z.B. über Instagram) schreiben möchte, finde ich es wichtig, einige Dinge zu beachten.
Hier eine Anfrage, die ich persönlich als Fotograf an ein Model versenden würde:
“Hallo Blabliblub,
Mein Name ist Janina und ich bin eine Beauty- und Fashionfotografin aus der Nähe von Karlsruhe. Ich plane mit meiner MuA (Makeup Artistin) ein Testshoot für den xx.xx.xxxx um xx Uhr in meinem Studio. Ich habe ein Moodboard zusammengestellt und finde, dein Stil passt besonders gut zu dem, was ich mir vorgestellt habe. Besonders dein starker/softer/lustiger Ausdruck auf Bildern hat mich überzeugt und wir hätten dich bei dem Projekt gerne dabei. Sag mir doch einfach gerne Bescheid, ob du an diesem Tag Zeit und Lust auf das Projekt hättest. Ich sende dir hier noch das Moodboard: ……”
Ich habe mich also vorgestellt, die Eckdaten des Shootings genannt, ihr mein Moodboard geschickt und ihr gesagt, warum ich unbedingt sie dabei haben möchte.
Hier eine Anfrage, die ich als Fotograf gerne von einem Model erhalte:
“Hallo Janina,
Mein Name ist Blabliblub. Ich bin ein Model (in der und der Agentur) und habe gerade deine Arbeiten gesehen und hätte Interesse an einem Testshooting. Falls du in nächster Zeit ein Projekt hast, das passen würde, oder du auch Vorschläge annimmst, würde ich gerne zusammen etwas planen.
Hier siehst du mein bisheriges Portfolio: …… Gerne lasse ich dir auch meine Polas zukommen.”
Nicht bekommen möchte ich:
“Hallo Janina,
Ich liebe deine Arbeit soooooo sehr. Können wir mal zusammen shooten?”
Ich weiß hier nicht, wer du bist und was genau du möchtest. Ich weiß nicht, ob du überhaupt ein professionelles Model bist und schaue mir dein Profil wahrscheinlich nicht an und sage dir direkt, dass du, wenn du mir deine genauen Vorstellungen nennst, gerne meine Preise einsehen darfst. Woher sollte ich auch wissen, dass du bereits ein super Portfolio hast, wenn du es mir nicht zeigst?
Auch wenn du mit dies Nachricht nach zB Sedcardshooting-Preisen fragen möchtest, ist es für mich so meist sehr unangenehm, denn ich weiß ja nicht, ob du auf ein Pay-Shooting hinaus willst, oder ein Testshoot.
An eine Modelagentur:
An eine Agentur würde ich das erste mal etwas formeller schreiben. Finde heraus, wer für die Buchungen zuständig ist und schreibe diese direkt an. Frage am besten nach New Faces und betone, dass es dir wichtig ist, BEIDE Portfolios zu erweitern.
Beispiel:
„Hallo Blabliblub,
Mein Name ist……. (hier schreibe ich die selbe Vorstellung wie an Models direkt und auch die Eckdaten und das Moodboard versende ich).
Für dieses Shooting suche ich nach einem Model (gerne auch einem New Face), das ein solches Projekt ebenfalls zur Portfolioerweiterung nutzen könnte. Anbei sende ich dir noch eine Zusammenstellung meiner neuesten Arbeiten, dass du dir einen Eindruck meiner Arbeit machen kannst.
Hier noch meine Website: …..
Mein Instagram: ……
Ich freue mich auf eine Zusammenarbeit und wünsche dir einen schönen Tag.
Liebe Grüße,
Janina“
Wichtig ist einfach, dass wenn eine “Absage” kommt, man nicht gleich sauer, oder verletzt ist. Denn wieder muss man sich dann einfach noch einmal fragen “Okay. Wieso habe ich eine Absage bekommen?” Das kann verschiedene Gründe haben. Ich persönlich schreibe meine Gründe meist offen und ehrlich zurück. Dies kann sein, dass ich gerade kein passendes Projekt anbieten kann, aber mir das Model merke und evtl. später noch einmal auf sie zurückkomme. Oder vielleicht empfinde ich persönlich, dass mir eine Zusammenarbeit nicht die Ergebnisse liefert, die ich brauche. Hier biete ich dann meistens an, meine Preise zukommen zu lassen. Auch das ist nicht böse gemeint. Es ist im Endeffekt dem Model überlassen, sich zu entscheiden, ob es wirklich dringend Bilder von mir möchte, oder auch nicht.